Schaffen, was wirklich bleibt! – Ideen zur „LaGa“ 2029

Wir wollen unsere Stadt voranbringen. Zur Landesgartenschau 2029 haben wir Ideen entwickelt, die Kleves Geschichte aufgreifen, weiterentwickeln und neu beleben. Unter dem offiziellen Motto der Stadt Kleve für die Landesgartenschau 2029 –

„Schaffen, was wirklich bleibt“

– machen die Offenen Klever Vorschläge, die diesem Anspruch gerecht werden.

Wir wollen:

  • dauerhafte Grün und Freiflächen schaffen;
  • Beiträge zur Verbesserung des Stadtklimas leisten;
  • die Lebens- und Aufenthaltsqualität in Kleve verbessern;
  • Vorschläge der Kleverinnen und Klever zur klimafreundlichen Gestaltung ihres Wohnumfelds unterstützen;
  • historische Garten und Parkanlagen wiederherstellen;
  • brachliegende Gewerbe- oder Deponieflächen wieder nutzbar machen.

„Königsgarten“ mehr als nur ein Straßenname!

Die Ausschreibungsbedingungen des Landes für die Landesgartenschau haben auch diese Zielvorgaben enthalten:

  • „historische Garten- und Parkanlagen zu rekonstruieren“
  • „dauerhafte Grün- und Freiflächen zu schaffen“

An dem Ort des nicht mehr benutzten Hallenbades – auf dem davor eine Gasanstalt für starke Verunreinigungen im Boden sorgte, die auch noch heute Auswirkungen auf das Grundwasser haben – befand sich der „Königsgarten“.

Moritz von Nassau ließ diesen Garten als ersten in Kleve für den Großen Kurfürsten anlegen um ihm den Aufenthalt in Kleve auf der Burg angenehmer zu gestalten. Er bestand aus einem vierseitigen Garten mit Eingängen jeweils in der Mitte der Hecke. Im Inneren befanden sich sternförmige Beete zum Anpflanzen von Kräutern und Blumen. Die Sternform kommt bei der Anlage von Gärten und Parks in der Barockzeit häufig vor und wird Moritz von Nassau auch dazu inspiriert haben.

Durch die Wiederanlage des Gartens bekäme Kleve ein wichtiges Stück seiner Gartengeschichte zurück- Zugleich würde eine Altlast im Boden beseitigt werden. Der Garten könnte auch für „Urban Gardening“ benutzt werden, wie es schon beim „Essbaren Kleve“ geschieht.

Wer kennt noch den „Spiegelweiher“?

Die Ausschreibungsbedingungen des Landes für die Landesgartenschau geben u.a. diese Ziele an:

  • „Anlage von (…) Gewässern für Kaltluftschneisen“
  • „historische Garten- und Parkanlagen zu rekonstruieren“

Einst im „Alten Tiergarten“ des 17. Jahrhunderts angelegt, ist der „Spiegelweiher“ mit seinen Stichkanälen – wie in der früheren barocken Parkanlage – mit einer Wasserfontäne wiederherzustellen.

Wiederherstellung des Spiegelweihers im „Alten Tiergarten“ wie er im Parkpflegewerk gefordert wird, möglichst mit Wasserfontäne und sternförmig verlaufenden Stichkanälen. Anlage der Obstbaumalleen auch im östlich des Klever Rings liegenden Bereich.

Mit der Vorlage des Parkpflegewerks und in Zusammenhang mit der „Laga“ haben wir hier eine wunderbare Möglichkeit, die frühen barocken Parkanlagen aus dem 17. Jahrhundert wiederherzustellen und zu zeigen, in welch eine „arkadische“ Landschaft die Stadt Kleve in früheren Jahrhunderten eingebettet war. Diese Maßnahmen sollten eng mit dem Klevischen Verein abgestimmt werden.

Wo ist der „Wende-Hafen“ geblieben?

Im Bereich der heutigen Ludwig-Jahn-Straße befand sich der alte Wendehafen, auch „Holzhafen“ oder nur „Hafen“ genannt. Sogar große Flöße mit Baumstämmen aus dem Schwarzwald erreichten hier die „Stadt am Wasser“. Er diente als erste Erweiterung des Klever Hafens, der an der Alten Brücke bzw. an der Werftstraße lag.

Im 19. und sogar noch im beginnenden 20. Jahrhundert kamen hier selbst große Flöße mit Baumstämmen aus dem Schwarzwald für die Firma Dorsemagen an. Dem zunehmenden Autoverkehr geschuldet, wurde der Hafen später zugeschüttet, um Parkplatzflächen zu gewinnen.

Mit der Landesgartenschau 2029 könnte der Hafen wieder aufleben und neu gestaltet werden. Durch „Abtreppung“, wie beim Wendehafen an der Hochschule, kann das Ufer erreich-/begehbar gestaltet werden. Hier kann ein Café/Restaurant-Boot ankern, wie an der Waal-Kalkade in Nijmegen.

Die Wiederherstellung des alten Wendehafens verbessert das Stadtklima (Abkühlung).

Neben der städtebaulichen Aufwertung hätte man eine stadtgeschichtliche Entwicklungsphase wiederhergestellt, mehr Wasser in die Stadt gebracht und auch gleichzeitig für Kühlung gesorgt.

Minoritenplatz statt „Minoriten-Parkplatz“!

Der „Minoritenplatz“ ist die wichtigste Fläche für die Stadtentwicklung in der Innenstadt. Sie besitzt große stadträumliche und stadtklimatische Bedeutung.

Der Minoritenplatz, schon jahrelang in Planung, sollte neu gestaltet werden – weg vom Parkplatz, hin zu einem klimafreundlichen Erlebnisplatz für alle Klever/innen. Hier sollten die bestehenden Pläne des Architekten Boris Podrecca aus Wien umgesetzt werden.

Das vom Rat 2016 beschlossene Platzkonzept „Innenstadt Kleve“ sollte auch hier den Weg weisen:

„Bei einer Sanierung der Plätze sollte darauf geachtet werden, ihre Wirkung auf das Mikroklima zu optimieren (Verringerung der Aufheizung) und, wenn sich die Plätze innerhalb oder in der Umgebung überflutungsgefährdeter Bereiche befinden, Räume für die Retention von Niederschlagswasser zu integrieren (…)“

Die Ausschreibung des Landes für die Landesgartenschau 2029 enthält u. a. folgende Zielvorgaben:

  • einen Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas (…) zu leisten“
  • „innerstädtische Gestaltung zur Vermeidung von Hitzeinseln“
  • „Anlage von Grünflächen (…) für Kaltluftschneisen“
  • „Anlage innerstädtischer Retentionsräume für Starkregenereignisse“

Eine Anpassung an das veränderte Klima und die dadurch resultierenden Maßnahmen sollten in den Plan einfließen. Der Erhalt des wunderschön gewachsenen Lindenbaums hat Priorität und ist wichtig, um die Aufenthaltsqualität zu sichern und um dem Platz eine für Kleve unverwechselbare Note zu geben.

In Kombination mit der Neugestaltung des Platzes an der Herzogbrücke kommt das „Grün“ in die Stadt zurück: „Stadtverwaldung“!

Hochschulgelände: Weg vom Beton!

Eine Landesgartenschau soll – so sehen es die Ausschreibungsbedingungen es Landes vor – nicht nur

  • „einen Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas (…) leisten“,

sondern auch die

  • „Anlage innerstädtischer Retentionsräume für Starkregenereignisse“

vorsehen.

Das Gelände der Hochschule ist komplett zugepflastert und wird in der Klimakarte der Stadt als „Hitze-Hotspot“ gekennzeichnet.

Es sollte neu gestaltet werden, um diesen Bereich zu begrünen und die Versickerung von Regenwasser zu ermöglichen. Bodenverunreinigungen oder Altlasten aus der früheren Nutzung als Gelände für den Hafen könnten hierbei beseitigt werden.

Kleinbahn (auf Zeit?)

Ziele einer Landesgartenschau sind – laut Ausschreibungsbedingungen des Landes – unter anderem die

  • „Erreichbarkeit mit ÖPNV, Rad-, Fußwegen“
  • „umweltgerechte Nachnutzung (zum Beispiel Aufrechterhaltung der ÖPNV-Anbindung)“

Während der Landesgartenschau könnte eine Kleinbahn vom „Roten Waggon“ am Hochschulgelände bis in die barocken Parkanlagen und zum Tiergarten fahren. Ein kleiner (Behelfs-) Bahnhof könnte neben der Brücke über den Prinzenkanal entstehen. Die Besucherinnen und Besucher könnten vom Spoykanal zu den barocken Gartenanlagen von europäischem Rang fahren. Hier ist der Ort, an dem das Thema „Wasser“ mit Becken, Weihern und Fontänen auf vielfältige Weise eine Hauptrolle spielt. Gleichzeitig laden das Museum Kurhaus und der Klever Tierpark Familien zum Verweilen ein.

Das Museum Kurhaus könnte eine Ausstellung über die Klever Gärten sowie eine allgemeine Ausstellung über Gärten in früheren Zeiten ausrichten. Die Schenkung mit Gartenstichen des Ehepaars Wörner bildet hierfür eine wunderbare Grundlage.

Diese Schienenstrecke wurde beispielsweise zum Kaiserbesuch im Jahre 1909 genutzt, um die Parkanlagen zu erreichen. Die Haltestelle lag an der heutigen Brücke zum Prinzenkanal.

Öffnung des ehemaligen „Eiskellers“

Oberhalb des heutigen Museums „Kurhaus“ befindet sich ein alter Eiskeller, von Johan Moritz von Nassau angelegt und bis ins 20. Jahrhundert genutzt, um das im Winter von den Kanälen abgestochene Eis bis zum Sommer zur Kühlung aufzubewahren.

Der aus dem 17./18. Jahrhundert stammende Eiskeller nahe des östlichen Fontänen-Reservoirs wurde erstmalig im Weyhe-Plan von 1821 gezeigt.

Das Grundstück des Eiskellers gehört zu 80% dem Landesbetrieb „Wald und Holz“.

Am 14.12.2011 beschloss der Rat der Stadt Kleve einstimmig:

  • Konservierung und Restaurierung des Eiskellers am Amphitheater mit dem Ziel, diesen Keller der Öffentlichkeit eingeschränkt zugänglich zu machen;
  • kurzfristig Maßnahmen zur Sicherung gegen Vandalismus zu treffen;
  • zu sanieren und für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Geschehen ist bis heute nichts.

Der Eiskeller sollte bis zur Landesgartenschau 2029 restauriert und zugänglich sein. Das Thema „Wasser“ wäre um einen „Aggregatzustand“ erweitert…

Kreisverkehre

Die drei Kreisverkehre in der Unterstadt sollen durch lokale Garten- und Landschaftsbaubetriebe umgestaltet werden (und auch als Werbung für diese dienen). Fachbetriebe können sich mit einem Entwurf bewerben, und eine Jury wählt die drei besten Entwürfe aus.