Sanierung wurde „ausgesessen“, jetzt Neubau für 54 Mio. EUR
Zur Grundsteinlegung beim Neubau des Konrad-Adenauer-Gymnasiums bemerkt Marco Hendricks, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Offenen Klever:
Die erste Spatenstich beendet für das Konrad-Adenauer-Gymnasium eine mehr als neunjährige Wartezeit. Die Freude auf Seiten der Schule, dass es endlich vorangeht, ist verständlich. Die Offenen Klever haben den Neubau des Gymnasiums unterstützt.
Die Schule musste jahrelange Ungewissheit aushalten: Sanierung am Standort oder Neubau? Denn Ende 2014 wurde beschlossen, die Schule am Standort zu sanieren. Das sollte 12 Mio. EUR kosten.
Nach einem Wechsel an der Stadtspitze beschloss der Rat im Dezember 2015 einstimmig, die Stadtverwaltung zu beauftragen, Flächen in der Nähe der Karl-Kisters-Realschule in Kellen zu suchen, die für den Bau eines dreizügigen Gymnasiums geeignet sind und mit den Eigentümern Verhandlungen über einen Ankauf zu führen.
Aber selbst dieser Beschluss bedeutete nicht das Ende der Ungewissheit. Die CDU – in Person ihres damaligen CDU-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Gebing – gab zu bedenken, es könnte das Problem auftreten, dass ein Neubau aufgrund eines übersteigenden Kostenrahmens nicht in Betracht käme. Damals galt eine solche Argumentation als vernünftig, heute wird Ratsmitgliedern, die eine Holzpellet-Heizung kritisch hinterfragen, unterstellt, sie wollten den Neubau verzögern.
Folglich wurde der Ratsbeschluss zum Neubau unter Vorbehalt gefasst. Zugleich wurde beschlossen, alternativ zum Neubau des Konrad-Adenauer-Gymnasiums ab Juli 2016 die Sanierung des Gymnasiums am bestehenden Standort voranzutreiben und umzusetzen.
Erst im Februar 2017 beschloss der Rat den Neubau des Konrad Adenauer-Gymnasiums an der Riswicker Straße und dann im Juni 2018 die bauliche Erstellung als vierzügiges G9 Gymnasium – fast vier Jahre nach dem Sanierungsbeschluss aus 2014.
Der Neubau mit Dreifachsporthalle sollte damals 44,9 Mio. EUR kosten und 2023 fertiggestellt sein.
Jetzt ist der erste Spatenstich erfolgt. Dabei hat der Bürgermeister wie ein CDU-Fraktionsvorsitzender agiert. Fakt ist, dass eine CDU-geführte Stadtverwaltung fast neun Jahre gebraucht hat, um diesen Spatenstich zu ermöglichen.
Die aktuelle Kostenschätzung für den Neubau des Gymnasiums beträgt 54,5 Mio. EUR.
Es ist nur zu wünschen, dass die Kosten nicht explodieren und zu Einschränkungen beim Ausbau für den späteren Schulbetrieb führen. Denn es geht nicht nur um die Steine, sondern darum, einen Ort des gemeinsamen Lernens, das Freude macht, zu schaffen.