Antrag zur Ratssitzung am 21.09.2022:
Die für Schulsozialarbeit vorgesehenen Mittel des Programms „Aufholen nach Corona“ im Umfang von einer Vollzeitstelle werden zum 31.12.2022 entfallen. Diese Mittel dienten unter anderem dazu, Kinder und Jugendliche – zusätzlich zum typischen Aufgabenbereich der Schulsozialarbeit – auch beim Aufholen von entstandenen Lernrückständen zu unterstützen.
Schulsozialarbeiter/innen sind oft erste Ansprechpersonen – noch vor den Lehrkräften oder den Mitarbeitenden im Sekretariat.
Schulsozialarbeit baut Brücken, um soziale Diskrepanzen zu überwinden, abzubauen und so förderbedürftigen Kindern die gleiche Chance auf Bildung zu geben. Sie steht den Kindern, aber auch Familien, beratend zur Seite und erarbeitet gemeinsam Lösungen – zum Beispiel in Kooperation mit anderen Partnern (z. B. Jugendamt). Sie hilft den Familien beim Umgang mit Bürokratie und Institutionen, damit die Kinder die notwendige Unterstützung bekommen bzw. in Anspruch nehmen können.
Schulsozialarbeit orientiert sich auf sozial benachteiligte und auf zusätzliche Unterstützung angewiesene Kinder, um diese ins Bildungssystem (wieder) zu integrieren und durch gezielte sozialpädagogische Maßnahmen Integrationshindernisse abzubauen. Die Kinder werden auf ihrem Weg zurück in ein unbeschwertes Aufwachsen begleitet.
Zwar verfügen alle Schulen in Kleve über Stellen der Schulsozialarbeit, aber diese sind nicht so sehr auf zugewanderte Schülerinnen und Schüler spezialisiert. Das wurde im Jugendhilfeausschuss am 23.02.2022 mitgeteilt.
Derzeit und nur noch bis zum 31.12.2022 gilt folgende Regelung:
- In 2022 werden 25 % einer Vollzeit-Stelle (VZ) aus dem Programm „Aufholen nach Corona“ für die Grundschulen verwendet.
- Bei der „Montessori“-Schule erfolgte als einziger Grundschule in Kleve aufgrund des Verteilschlüssels auf Basis des Sozialindexes eine Reduzierung des Beschäftigungsumfangs. Um den vorherigen Status Quo von 75% für 2022 zu erhalten, sind dort 25% einer VZ, befristet bis zum 31.12.2022, aus dem Programm „Aufholen nach Corona“, aufgestockt worden.
- Bei den weiterführenden Schulen wurde „Aufholen nach Corona“ dazu genutzt, um Schulen mit Sozialindex 3 zu stärken, wie z. B. die Karl-Kisters-Realschule und das Konrad-Adenauer-Gymnasium.
Die Beibehaltung der VZ-Stelle ist nicht nur vor dem Hintergrund der anhaltenden Folgen der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Maßnahmen dringend geboten, sondern auch aufgrund der zunehmenden Anzahl von Flüchtlingskindern an den Schulen, die einen höheren Unterstützungsbedarf durch die Schulsozialarbeit erfordern.
Die Offenen Klever haben dazu einen Antrag für die nächste Ratssitzung vorgelegt. Der Antrag enthält auch mehrere Finanzierungsvorschläge.