Preis dem Neubau-Projekt „Arnulfstraße 1-3“ zuerkannt – Bauherr informiert
Die Ausschreibung der „sauersten Zitrone“ löste ein reges Echo aus. Für die große Beteiligung danken die „Offenen Klever“ der Bevölkerung. Aus den vielen Vorschlägen wurde zunächst eine Liste mit 16 Anwärtern erstellt, die am ehesten eine Chance hatten, in dem vorgegebenen Bewertungsraster zu punkten. Die Beurteilung durch eine Arbeitsgruppe der „Offenen Klever“ ergab ein Spitzen-Trio, das sich deutlich vor den übrigen Nominierungen platzierte.
Im Stechen unter diesen dreien fiel die Entscheidung: Die erste „Sauerste Zitrone“ wird dem Neubau Arnulfstraße 1-3 zuerkannt:
Der Bauherr wurde frühzeitig darüber informiert, und ihm wurde angeboten, dazu Stellung zu nehmen. Den „Offenen Klevern“ gegenüber hat er erklärt, von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch machen zu wollen.
Als Trophäe wurde ein Unikat auf individuellem Specksteinsockel handgeschnitzt und -koloriert.
Die Begründung der Offenen Klever für die Preisvergabe :
Das Gebäude mag sich zwar an den Dimensionen der nahen Ringstraße orientieren, ist aber im Vergleich zu seinen direkten Nachbarn entlang der Arnulfstraße um so Vieles größer, höher und breiter, dass es sich störend aus der Häuserzeile absetzt. Dabei nimmt auch die Gestaltung der Fassade kaum Rücksicht auf die Nachbarschaft. Im Gegenteil: Die großflächigen Proportionen „erdrücken“ optisch die kleingegliederten historischen Häuser.
Besonders schädlich ist, dass der neue Komplex bis direkt ans denkmalgeschützte Haus Nr. 5 heran gebaut wurde. Dadurch wurde dessen Giebelwand praktisch völlig verdeckt. Die Ornamente aus der Zeit um 1900 verschwanden zumindest hinter dicken Lagen Mineralwolle. Möglicherweise sind sie auch erheblich beschädigt oder sogar zerstört worden. Zugleich entstand zur Nr. 5 hin eine dunkle Nische, die deren zurückliegenden Hauseingang optisch einengt.
Die Setzrisse, die an Nr. 5 durch den Neubau entstanden sind, schädigen das historische Gebäude nachhaltig.
Wegen der Gesamtheit all dieser negativen Besonderheiten wirkt der Neubau Arnulfstraße 1-3 erheblich störender als die anderen Anwärter auf die „Sauerste Zitrone“ Die Mitgliederversammlung der Offenen Klever hat deshalb am 18. Juni 2019 einstimmig die erste „Sauerste Zitrone“ dem Kandidaten Arnulfstraße 1-3 zuerkannt.