Heute: Tiergartenstraße (Villa Nova)
Die Sorgen des Rates um die Bebauung des Grundstücks neben der Villa Nova ist wohl ein hausgemachtes Problem, indem die Villa damals von der Stadt und mit Zustimmung des Rates verkauft wurde mit der Möglichkeit, noch ein Baugrundstück abzuzwacken.
Der Rat der Stadt, der jetzt wie der Zauberlehrling der die Geister, die er rief, nicht mehr unter Kontrolle bekommt, aufgescheucht durch eine mögliche Bebauung reagiert, hatte damals schon beim Verkauf des Grundstücks alle Zügel aus der Hand gegeben.
Wann lernt man in Kleve, dass nicht nur die Villen unter Schutz stehen müssen, sondern auch die sie umgebende Freifläche, die ein bedeutendes Merkmal des Denkmals ist.
Aber die Klever Bauwut ist selbst in diesem hochsensiblen Bereich der Stadt ungebremst. Selbst alle Negativbeispiele – wie der Anbau an der Villa Bernauer, das Gebäude neben der Villa Belriguardo und die Betonklötze gegenüber im Baumgarten des alten Forstamts – helfen nicht, und die Stadt fasst immer wieder – wie ein unbelehrbares Kind – auf die heiße Herdplatte.
Die einzige Möglichkeit, diese Situation zu retten, wäre ein Rückkauf des Grundstücks, um es unbebaut zu lassen, was aber am Sparkämmerer und an den scheinheiligen Ratsherren und -Damen die dem damaligen Verkauf zugestimmt hatten, scheitern wird.
Clemens Giesen