Volkshochschule ins Gewerbegebiet?

Das Bildungszentrum gehört in die Innenstadt

Die Absicht der Stadtverwaltung, die Volkshochschule aus der Innenstadt in das Gewerbegebiet „An der Landwehr“ zu verlegen, stößt nicht bei allen im Rat auf Zustimmung. Clemens Giesen und Max Knippert, die die Offenen Klever (OK) im Ausschuss für Kultur und Stadtgestaltung vertreten, äußern Vorbehalte:

Das Gebäude der Volkshochschule am „Hagschen Poort“ hat die besten Jahre lange hinter sich und ist nicht mehr zeitgemäß. Hinzu kommt ein hausgemachter Investitionsstau, dessen Beseitigung mindestens 500.000 EUR kosten würde.

Da ist es nachvollziehbar, wenn Bürgermeister, Stadtkämmerer und das städtische Gebäudemanagement nach einer Lösung suchen. Aber alternativlos präsentiert der Bürgermeister dem Rat und der Öffentlichkeit die Verlagerung der VHS aus der Innenstadt.

Die Stadtverwaltung hat Fakten geschaffen. Die Mehrheit der Fraktionen duldet das. Die Offenen Klever gehören nicht dazu!

An ihrem derzeitigen Standort organisiert die VHS ca. 21.000 Unterrichtsstunden mit bis zu 12.500 Besucherinnen und Besuchern. So konnte man im Mai 2024 bei einer Veranstaltung zu Europa über 650 Gäste begrüßen. Mehr als 1.200 Teilnehmende füllen die Deutschkurse.

Diese Besucherfrequenz kommt auch dem Handel und der Gastronomie in der Innenstadt zugute. VHS-Nutzer/innen tragen zur Belebung der Innenstadt bei. Öffentliche Bildungseinrichtungen gehören in die City!

Die Offenen Klever lehnen die dauerhafte Auslagerung der Volkshochschule in das Gewerbegebiet „An der Landwehr“ ab!

Alle Innenstädte stehen deutschlandweit vor sehr großen Herausforderungen und Veränderungsprozessen. Dreh- und Angelpunkt dabei ist die schwindende Anziehungskraft der City, Die Menschen bleiben zuhause.

Auch in Kleve stehen Handel und Gewerbe in der Innenstadt unter enormem Druck, wie die Initiative „KulturLokal“ und auch der jüngste „Klever Dialog“ thematisiert haben.

Der Rat muss das Heft des Handelns in die Hand nehmen und verhindern, dass die Innenstadt durch Verlagerung der VHS an Attraktivität verliert!

Dass der „Minoritenplatz“ der ideale Platz für ein Bildungszentrum (VHS, Stadtbücherei) wäre, haben ausnahmslos alle dazu befragten Stadtplaner und die Klever „Vier Musketiere“ bestätigt.

Im Jahre 2021 haben die Volkhochschulen NRW mit der „Duisburger Erklärung“ Verantwortung für die Bewältigung aktueller politischer Herausforderungen in unserem Land übernommen und versprochen „Die vhs2030 in NRW will Zukunft gestalten. Gemeinsam. Für alle.“

Wollen wir Europa demnächst im Gewerbegebiet feiern?