Zum Insolvenzantrag von „Taxi Niederrhein“
Das Klever Unternehmen „Taxi Niederrhein“ hat Insolvenz angemeldet. Bereits seit Jahren kämpfen Taxiunternehmen im Kreis mit erheblichen Schwierigkeiten. Ralf Janssen, Vorsitzender der Vereinigten Wählergemeinschaften Kreis Kleve (VWG), zu denen die Offenen Klever gehören, erinnert: „Bisher war es vor allem der Südkreis, dem die Taxis verloren gingen. In Rheurdt und Wachtendonk gibt es schon längst keinen Taxibetrieb mehr. Jetzt erreicht die Misere sogar die Kreisstadt Kleve.“
Bereits vor zwei Jahren belegte ein Gutachten, dass die bestehenden Tarife nicht ausreichen, um die Kosten zu decken. Patricia Gerlings-Hellmanns (VWG) erläutert: „Schon damals haben wir uns dafür eingesetzt, die Tarife angemessen zu erhöhen. Nur 10 bis 20 Cent mehr pro Kilometer hätte viel bewirken können. Doch weder CDU, SPD, Grüne, FDP noch AfD haben das damals unterstützt.“
Die VWG verweisen auf die Bedeutung der Taxis. Ralf Janssen: „Taxis gehören zum öffentlichen Personen-Nahverkehr. Der Kreis muss dafür sorgen, dass genügend zur Verfügung stehen können. Nicht zuletzt, damit Patienten zum Arzt gefahren werden.“
Stattdessen hofften die politischen Parteien, dass die Taxiunternehmer Wege finden würden, die Kosten zu senken. Seit Februar bestätigt ein neues Gutachten, dass dies nicht gelungen ist. „Der Sachverständige musste eingestehen: Die Lage ist noch schlimmer geworden“, berichtet Martin Fingerhut (VWG/Offene Klever).
Angesichts dieser dramatischen Entwicklung haben die VWG vor einigen Wochen erneut beantragt, dem Taxigewerbe sofort zu helfen. Dies wurde jedoch wieder im zuständigen Fachausschuss am 14.05.2024 abgelehnt. Ralf Janssen kritisiert: „Wenn jeder Kilometer 15 Cent Verlust bringt, wie lange kann das gutgehen? Kann denn außer uns VWG niemand rechnen?“
Die Insolvenz von „Taxi Niederrhein“ ist ein deutlicher Weckruf. Es ist dringend notwendig Maßnahmen zu ergreifen, um den Fortbestand der Taxiunternehmen in der Region zu sichern und eine weitere Verschlechterung der Mobilitätsinfrastruktur zu verhindern. Darum hofft die Kreistagsgruppe, dass aufgrund der neuen Entwicklungen die anderen Fraktionen ihre Entscheidung zum VWG-Antrag nochmal überdenken und der Erhöhung im Kreisausschuss am 06.06.2024 zustimmen werden.