Noch mehr Acker- und Grünflächen verschwinden

Stadt kauft rd. 6,5 ha = 9 fussballfeldergrosse Neubaugebiete

Angeblich muss die Stadt Kleve sparen. Nicht einmal ein Sonnensegel konnte angeschafft werden, um wenigstens dem Kinderspielplatz am „Opschlag“ ein wenig Schatten zu bescheren.

Und 20.000 EUR für die Fortsetzung des erfolgreichen Förderprogramms für Balkonsolaranlagen waren ebenfalls nicht drin – behaupteten Stadtkämmerer, Bürgermeister, CDU und deren Mehrheitsbeschaffer, die Grünen (wenn auch mit realpolitischem Bedauern).

Umso erstaunlicher ist es , dass die Stadt offenbar doch irgendwo eine Schatztruhe entdeckt hat . Denn sie schlägt dem Rat vor, in seiner Sitzung am 13. Dezember 2023 nicht nur den Haushalt 2024 mit einem „Loch“ von rd. 10 Mio. EUR zu beschließen, sondern insgesamt 6,5 Hektar Acker- und Grünflächen zu erwerben.

Sie tut dieses nicht etwa, weil sie Flächen für die Landwirtschaft erhalten oder gar ausbauen will.

Es geht der Stadt mit ihrer schwarz-grünen Ratsmehrheit auch nicht um Freiflächenschutz.

Der Rat hatte im Juni 2022 noch mit großer Mehrheit in der vom Kreis geplanten Ausweisung weiterer Naturschutzflächen die „Belange der Landwirtschaft“ verletzt gesehen und dafür geworben:

„Der Landschaftsplan sollte die regionale Versorgung mit Nahrungsmitteln unterstützen und nicht weiter einschränken.“

Das war vor anderthalb Jahren.

Heute, im „Dezemberfieber“ des Jahres 2023, sollen rd. 6,5 Hektar Ackerland und Grünflächen gekauft werden, um darauf Wohnungsbau möglich zu machen. Und zwar in absehbarer Zeit. Denn wird aus Ackerland und Grünflächen per Ratsbeschluss Bauland, dann erhalten die Verkäufer noch eine schöne Nachzahlung.

6,5 Hektar entsprechen der Größe von neun (9) Fußballplätzen!

Und los geht es:

Rund 7.000 Quadratmeter Ackerland in Kellen, an der Straße Hooge Hurdt, verschwinden für Reihenhäuser mit zwei Vollgeschossen (9,50 Meter) und für eingeschossige Doppelhäuser (9,25 Meter). Das nennt man in Kleves Bauverwaltung eine „kleinteilige Form“.