Sind Holzpellets klimaneutral?

Neues Konrad-Adenauer-Gymnasium soll mit Holz und Gas heizen

Die Errichtung einer Bewegungshalle mit Nebenräumen als Erweiterung der vorhandenen Sporthalle an der Gemeinschaftsgrundschule „An den Linden“ erfolgte ohne Dachbegrünung. Ein Antrag der Offenen Klever, diese Investition in Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu tätigen, scheiterte am kollektiven Nein von CDU bis AfD. Nicht einmal eine seriöse Kostenschätzung wurde für erforderlich gehalten.

Dachsanierung an der Fahrzeughalle und dem Sozialtrakt der Feuerwehr Rindern wird ohne Dachbegründung erfolgen. Bereits bei Ausschreibung des Auftrags spielte sie keine Rolle. Angeblich soll diese aus statischen Gründen nicht vorgenommen werden können.

Kleve hat im Juni 2019 den Klimanotstand ausgerufen. Und ausgerechnet bei städtischen Gebäuden leistet sich die Stadt immer wieder erstaunliche Rückfälle in die Mentalität der Jahrzehnte vor dem Klimawandel. Und die Ratsmehrheit, gestellt von CDU/Grünen, macht das alles mit. Bis heute.

Nun steht der Neubau des Konrad-Adenauer-Gymnasiums auf der Tagesordnung. Und was plant die Stadt dort? Unter anderem eine Beheizung des Gebäudes mit Holzpellets.

Und das ist noch längst nicht alles:

Zur Abdeckung der Spitzenlast soll – man glaubt es nicht – ein Gasbrennwertkessel installiert werden. Es ist nicht auszuschließen, dass aus Kostengründen auf eine Gasheizung verzichtet wird, um Holzverbrennung durch eine Öl-Heizung zu ergänzen.

Pelletheizungen werden als „klimaneutral“ eingestuft, weil nur so viel Kohlendioxid freigesetzt werde wie vorher durch die Photosynthese aus der Atmosphäre aufgenommen worden sei.

Der Einsatz von Holzpellets wird sogar staatlich gefördert, und zwar aus den Einnahmen der Anfang 2021 eingeführten CO2-Steuer.

Die Grundsatzentscheidung, Holz zu verbrennen, um das neue Konrad-Adenauer-Gymnasium zu beheizen, ist längst gefallen, in Kleve, der Stadt, die den Klimanotstand ausgerufen hat!

Die Offenen Klever haben immer wieder auf diesen Unsinn hingewiesen – nicht einmal im Klimaschutz-Ausschuss stießen sie offene Ohren.

Europaweit werden schon jetzt Millionen Tonnen Holzpellets verbrannt, anstelle von Kohle, da angeblich kein zusätzliches CO2 in die Umwelt gelangt, so wie es beim Verbrauch fossiler Brennstoffe wie Kohle oder Öl geschieht.

Bis aber neue Bäume nachgewachsen sind, die das CO2 der abgeholzten Bäume quasi wieder assimilieren können, vergehen mehrere Jahrzehnte. Es wäre auf jeden Fall besser, wenn die Bäume im Wald blieben oder nachhaltig zu Bauholz verarbeitet würden, um so den Kohlenstoff im Holz gespeichert zu halten.

Zu allem Überfluss werden zur Deckung des steigenden Bedarfs die Pellets z. B. aus Rumänien, Russland ja sogar zum Teil aus den USA nach Europa importiert. In den Ursprungsländern sorgt ein verstärkter Kahlschlag in den Wäldern nicht nur für ökologische Schäden, sondern führt auch zu klimatischen Veränderungen.

Die durch den Transport zusätzlich entstehenden CO2-Emissionen müssten ebenfalls noch der CO2-Bilanz der Holzverbrennung hinzugerechnet werden. Das passiert aber nicht.

Übrigens, beim Feinstaubausstoß ist die Pelletheizung 12 x intensiver als Gas und 3,5 x intensiver als Öl.

Ob sich im Rat endlich eine Mehrheit für echten Klimaschutz und für den Verzicht auf fossile Energieträger findet? Die Offenen Klever wären dabei…

Ergänzende Informationen Sie hier:

Link:

https://www.co2online.de/service/klima-orakel/beitrag/wie-viel-co2-wird-bei-der-verbrennung-von-holz-frei-8572/